Sektion Zentralschweiz - Bauleitungs-Lunch und Baustellenbesichtigung
von Thomas Blattmann
Besichtigung bei Glas-Trösch AG "SWISSFIRE" in Buochs
von: Kurt Keller geschrieben am 5. Sep 2024
Am Mittwoch, 28. August 2024 trafen sich 15 Bauleiter und Bauleiterinnen inkl. Markus Maag von unserem OBS-Sponsoren MESSERLI INFORMATIK AG zum Lunch im Restaurant Allmendhuisli, Stans. Dank der speditiven Bedienung und leistungsfähigen Küchencrew konnten wir uns kurz vor 13:30 Uhr Beim Empfang der GLAS TROESCH in Buochs melden.
Herr Pascal Meier, Prüfstellenleiter vom Brandlabor Buochs erwartete uns bereits.
Vor dem Rundgang erfuhren wir interessantes zum Betrieb in Buochs, der vor mehr als 20 Jahren an diesem Standort aufgebaut wurde. Hier werden «nur» Brandschutzgläser hergestellt. Die hochqualitativen Floatgläser werden im Elsass mit einem Standardmass von 600x321 cm hergestellt und hierher geliefert – das Glas ist zu 100% recycelbar!
Hier werden Brandschutzgläser gemäss den bekannten Klassen EI 30 bis EI 120 in Liefergrössen von 2125 x 3100 mm hergestellt:
E Raumabschluss: keine Anforderung an den Temperaturdurchtritt
EW Raumabschluss & Reduzierung der Strahlungsenergie:
1 m Distanz, Strahlungsenergie < 15 kW/m2 (in der Schweiz nicht relevant )
EI Raumabschluss & Wärmedämmung: max. Oberflächentemperatur des Bauteils: 200° C
In Buochs befindet sich nicht nur die Produktion von Brandschutzgläsern – hier ist auch das einzige Brandlabor mit akkreditierter Prüfstelle STS 0533 nach EN 17025.
Es
gilt der Grundsatz: wie geprüft, so eingebaut -oder anders gesagt:
Der komplette Bauteil
wird in eingebautem Zustand, inkl. Anschlüssen und
Befestigungen hier
im Brandlabor (vertikal) geprüft.
Nach dem theoretischen Teil konnten wir bei einem Produktionsrundgang der Herstellung eines Brandschutzglases folgen.
In diesem Produktionsverfahren ist das Brandschutzglas mehrschichtig aufgebaut; d. h. viele Arbeitsgänge sind erforderlich.
Mit einem speziellen Verfahren werden in einem Reinraum vollautomatisch die vorgängig gereinigten Gläser mit einer speziellen Masse ca. 1 mm beschichtet und getrocknet. (TTS = Thermo-Transformations-Schicht) Je nach Kategorie werden danach mehrere Gläser aufeinander gewalzt.
Bevor ein Brandschutzglas frei gegeben wird, muss es mehrere Kontrollen durchlaufen und bestehen. Qualifizierte Mitarbeiter machen die optische Kontrolle und markieren allfällige Fehler oder Einschlüsse. Alles wird fotografisch festgehalten. Ein ausgeklügeltes Computerprogramm teilt die bestellten Grössen ein, sodass ein möglichst kleiner Verschnitt (Abfall) der grossen Gläser mit einem Wasserstrahl geschnitten werden kann. Nach einer nochmaligen Prüfung wird der Randverbund aufgeklebt, damit keine Feuchtigkeit eintreten kann.
Die Chargen werden zusammengestellt, rundum mit einem Holzrahmen geschützt und für den Abtransport bereitgestellt.
Kunden von FIRESWISS sind vor allem Metallbauer und Schreiner. Es ist kein Direktverkauf an Privatpersonen möglich.
Die Sektion Zentralschweiz der Organisation Bauleitung Schweiz (OBS) bedankt sich herzlich bei der Glas Trösch AG.
Für den Vorstand
Kurt Keller